Es ist kurz nach 15.30 Uhr am vergangenen Donnerstagnachmittag, 8. Dezember. Der Herrenacker in Schaffhausen füllt sich langsam mit Leben. Erwartet werden 13 Schulhorte und Kinderkrippen aus der Stadt Schaffhausen. Ausschlaggebend dafür war das Anbringen von 16 Weihnachtsbäumen auf dem Herrenacker wenige Tage zuvor, gesponsert von Grün Schaffhausen.
Der Auftrag der verschiedenen Kindertagesstätten bestand darin, die durchschnittlich drei Meter hohen Rottannen mit selbstgebasteltem Weihnachtsschmuck zu verschönern. Ideengeber für die Aktion war die Interessengemeinschaft Herrenacker (IG Herrenacker). Dabei handelt es sich um eine Vereinigung (der «Bock» berichtete am 13. Juni) von ansässigen Privatpersonen und Gewerbe, welche den frisch sanierten Platz vor ihrer Tür beleben und zur grossen Einweihung am Samstag dekorieren möchten.
Rund 100 Kinder und ihre Betreuungspersonen nahmen an der Aktion teil. Zustande kamen individuelle und prachtvoll geschmückte Weihnachtbäume. Das Chinderhus Öpfelbaum beispielsweise gestaltete 40 Apfelornamente für seine Tanne. «Mit dem Schmuck wollten wir unsere Kita bestmöglich repräsentieren», erklärt die ausgebildete Fachfrau Betreuung Sina Winzeler.
Zur Stärkung verteilten Samichlaus und Schmutzli mit ihrem Esel zahlreiche Säcke gefüllt mit Nüssen und anderen Leckereien, welche von der Migros zum Anlass gespendet wurden. Von der IG Herrenacker wurden Gross und Klein mit Suppe und heissen Getränken versorgt. Auch die von der Stadt neu angebrachten Weidlinge auf dem Herrenacker wurden bei der Baumschmückaktion erstmals einer Belastungsprobe unterzogen.
Multifunktionale Gegebenheiten
Seitens Politik und Stadt wurde der Herrenacker am Samstag, 10. Dezember, offiziell mit zahlreichen Gästen eingeweiht. «Der Platz bietet Stoff für Diskussionen und ist so ein Beispiel für die gelebte Demokratie in unserer Stadt», äussert sich die Schaffhauser Baureferentin Katrin Bernath in ihrer Ansprache im Meetingpoint bezüglich der abgeschlossenen Bauarbeiten.
Laut dem Stabsleiter Tiefbau Schaffhausen und Hauptverantwortlichen des Bauprojektes Oliver Baur konnten sämtliche Renovationen im geplanten Budget und in der festgelegten Bauzeit realisiert werden. Zu den Erneuerungen gehören ein resistenterer Betonbelag, eine Elektroveloladestation, Baumtröge mit Sitzgelegenheiten, ein Wasserspiel sowie zwei Weidlinge (der «Bock» berichtete am 22. November).
Anstelle der jetzigen Weihnachtsbäume sollen im Sommer zudem Sonnenschirme installiert werden. Der Schaffhauser Künstler Beat Künzler wurde zudem mit der Inszenierung eines der Weidlinge beauftragt. Sein Werk ist Kunstobjekt und Spielgerät für Kinder zugleich. Seine Installation spiegelt den ehemaligen Warenhandel über den Rhein wider. Das mehrstöckige Konstrukt bietet Raum zum Verstecken und sonstigen spielerischen Aktivitäten.
-Adina Martinelli